Du hast bestimmt schon einmal von einem Skimboard gehört, aber die meisten Leute wissen nicht, was dieses Wort eigentlich genau bedeutet. Im Gegensatz zu einem SUP ist ein Skimboard nur fürs Gleiten über Wellen gedacht, weshalb die Boards auch um einiges kleiner sind.
Während man beim SUP-Boarding vor allem auf die Stabilität achtet geht es beim Skimboarding um das Erfassen von Wellen und Risikobereitschaft. Du wirst also auch oft ins Wasser fallen, was beim SUP nicht wirklich der Fall ist. Außerdem hat man dabei mehr Adrenalin und Abenteuergefühl, sodass es einem dann auch nichts ausmacht, wenn man in seinen Schwimmsachen ordentlich nass wird.
Das Ziel ist ein ganz anderes, also braucht man auch ein anderes Board. Ein Skimboard ist ziemlich klein (zwischen 110 und 150 Zentimter lang) und aus Holz oder Schaumstoff hergestellt. Man hat also viel Flexibilität um sich schnell mit den Wellen zu bewegen, aber dafür weniger Gleichgewicht.
Weil Skimboards aus Schaumstoff etwas größer sind und mehr Auftrieb haben sind sie für Anfänger leichter zu nutzen und besser für Wellen geeignet. Fortgeschrittene Skimboarder wählen eher Skimboards aus Holz um hohe Geschwindigkeiten in untiefen Gewässern zu erreichen, da bei diesen weniger Friktion entsteht.
Ein Skimboard bietet eine einzigartige Erfahrung. Wenn du dir das kleine Board ansiehst, könntest du denken, dass es sofort auf den Boden sinkt, und nicht, dass man es fürs Wellenreiten benutzen kann, aber nichts entspricht weniger der Wahrheit!
Wenn du die Sportart beherrscht kannst du sogar mit deinem Board auf die Wellen zukommen und darauf wie ein Surfer reiten. Wie oben gezeigt kann man sogar ordentliche Sprünge damit machen, wenn man genug Tempo hat, aber das ist bei Anfängern nicht der Fall.
Es fühlt sich großartig an, über die Wasseroberfläche zu gleiten, aber wie funktioniert Skimboarding denn nun eigentlich? Hier unten folgt eine kurze Naturkundestunde, die dies verdeutlichen soll, wodurch du sofort verstehen solltest was für eine tolle Erfahrung das Skimboarding ist.
Ein Skimboard ist ein kleines Fortbewegungsmittel, das grundsätzlich wie ein Boot funktioniert, aber anstatt eines Motors durch menschliche Kraft angetrieben wird. Beide Gegenstände haben aber eine Gemeinsamkeit: Wenn sie bewegt werden, verdrängen sie Wasser. Umso mehr Wasser verdrängt wird, desto langsamer bewegen sie sich.
Weil menschliche Anstrengung etwas begrenzter ist als Antriebskräfte eines Motors und nach einer gewissen Zeit an ein Limit gelangt ist die Idee beim Skimboarding, dass man so wenig Energie wie möglich verbraucht um sich auf dem Wasser zu bewegen.
Wenn das Skimboard eine große Menge Wasser verdrängen muss, heißt das, dass der Sportler Energie verliert und sich verlangsamt. Deshalb funktionieren Skimboards perfekt in untiefen Gewässern – dort müssen sie schließlich weniger Wasser verdrängen.
Das Skimboard bewegt sich nicht nur aufgrund des untiefen Wassers nach vorne. Weil das Board so nah am Boden ist, formen sich unter dem Brett kleine Mengen an wirbelndem Wasser. Dies geschieht, wenn das Brett Wasser nach unten drückt, woraufhin der Boden das Wasser wieder zurück nach oben drückt. Dies nennt sich Bodeneffekt.
Einfach ausgedrückt funktioniert dies genauso wie bei einer Badeente, die man in Richtung Boden drückt, und die dann wieder an die Wasseroberfläche kommt. Durch den ausgeübten Druck auf das Wasser zwischen der Ente und dem Boden entsteht Energie, die beim Skimboard dazu genutzt wird, voranzukommen.
Die Wirbel im Wasser verhindern, dass das Board den Boden berührt. Dadurch entsteht der sogenannte „skimming“-Effekt, bis man in tieferes Wasser kommt, wo man Auftrieb und Geschwindigkeit benötigt, um an der Wasseroberfläche schwimmen zu können. Man kann dabei zum Beispiel an einen Helikopter kurz nach dem Abheben denken, wenn er kurz in der Luft schwebt und beinahe noch den Boden berührt.
Die Rotorblätter drücken Luft so nach unten, dass Luftwirbel entstehen, die den Helikopter oben halten, auch wenn er gerade erst abgehoben ist. Durch diesen Effekt kann der Helikopter für längere Zeit auf niedriger Höhe über dem Boden „schweben“ und man kann die wirbelnde Luft durch die aufgewirbelten Stoffteilchen und Dreck erkennen.
Ein häufig genutzter Begriff unter Skimboardern ist das „Pumpen“. Dies bezeichnet die Bewegung, die ein Skimboarder mit seinen Beinen macht, wenn er in tieferes Wasser gelangt, um weiterhin darauf treiben zu können.
Skimboards haben eine kleinere Oberfläche als Surfbretter. Das heißt, dass sie nicht so lang auf dem Wasser treiben bleiben wie Surfbretter. Daher müssen Skimboarder pumpen, wenn sie den Punkt erreichen, an dem die Wellen vorbei sind.
Zum Pumpen bewegt der Skimboarder seine Fußspitzen an der Spitze des Boards rauf und runter, wodurch er länger treibt und schneller und weiter über das Wasser gleiten kann.
Es ist überraschend, dass diese Bewegung einen Skimboarder eigentlich verlangsamen würde. Das bedeutet aber nicht, dass das Board sinken würde. Das Pumpen ist eine schaukelnde Bewegung – das hin- und herschaukeln des Boards sorgt für einen kleinen Impuls der das Board eine Zeit lang auf der Wasseroberfläche hält.
Wenn Skimboarder diese Bewegung schnell wiederholen sinkt das Board und wird sofort wieder in aus dem Wasser gefedert.
Nun wo du ein bisschen verstanden hast, wie ein Skimboard funktioniert, werden wir mit einer Einleitung zu solchen Boards weitermachen, die auch erklärt, welche Boards du am besten wählen solltest, wenn du selbst mit dem Skimboarding anfangen möchtest.
Die Wahl des richtigen Skimboards kann schwierig sein. Die gute Nachricht dabei ist, dass es eine Tabelle mit Maßen und einige wissenschaftliche Regeln gibt, die die meisten Zweifel aus dem Weg räumen sollten.
Wie wähle ich ein Skimboard aus? Schreibe zunächst deine Körpergröße und dein Gewicht auf, denn das sind wichtige Daten auf die du achten musst, genau wie bei SUP-Boards.
Stelle dir dann einige Fragen: bist du Anfänger oder ein erfahrener Skimboarder, der nach neuen Herausforderungen sucht? Willst du oft aufs Skimboard und wohnst du in der Nähe von passenden Gewässern, oder willst du das nur im Urlaub oder ab und zu in der Freizeit machen? Diese Dinge sind wichtig, um zu verstehen, welche Voraussetzungen dein Board erfüllen sollte.
Der Großteil der Hersteller produziert Skimboards mit Schaumstoff an der Innenseite und Glasfaser und/oder Kunstharz an der Außenseite. Boards aus Carbon oder Holz sind (wieder genau wie bei SUP-Boards) die teureren Varianten, die eher von Profis genutzt werden.
Schaumstoffmodelle haben einen besseren Auftrieb und werden häufig von Skimboardern genutzt, die Wellen erwischen möchten, während Skimboarder, die näher an der Küste unterwegs sind normalerweise Boards aus Holz benutzen, da diese schwerer sind und man damit ziemlich schnell auf untiefem Wasser gleiten kannst.
Skimboards variieren in der Länge zwischen 110 und 150 Zentimeter und zwischen 45 und 60 Zentimetern in der Breite, je nach den physischen Merkmalen, dem angedachten Fähigkeitslevel und der Nutzungsart (Wellen oder flaches Gewässer) des Sportlers, der das Brett schließlich nutzen will.
Die Dicke bzw. der Durchmesser spielt eine besonders wichtige Rolle bei der Funktionsweise des Boards. Dicke Boards gleiten besser, sind aber nicht so wendig, da sie nicht so schnell reagieren. Anders ausgedrückt, suchst du Geschwindigkeit, Tricks oder eine Mischung aus beidem?
Boards, die zu krumm entworfen sind, sind langsamer und können leicht von mittelstarken oder heftigen Windböen erfasst werden. Die am häufigsten vorkommende Variante von Skimboards ist somit ein Pintail-Modell (mit einem spitzen Punkt), da dies zusätzliche Stabilität bietet und das Board weniger Widerstand hat.
Als Faustregel gilt, dass ein größeres Modell (in der Höhe und Breite) schneller sein wird, aber nicht so wendig ist, wenn du dich mit Wellen im Einklang bewegen möchtest. Kleinere Bretter sind meist weniger stabil und langsamer. Faustregel Nummer zwei: kaufe ein Board das hochkant ungefähr bis zur Mitte deiner Brust reicht.
Skimboards aus Holz sind durchweg günstiger als solche aus Schaumstoff und Skimboards aus Carbon. Man muss vor allem die beste Ausrüstung für seine Körpergröße, Gewicht, Erfahrung und Nutzungsart haben.
Für Tricks mit dem Skimboard ist es notwendig, ein gutes, griffiges Deck auf dem Skimboard zu haben. Man kann auch Wachs benutzen, aber gute Griffigkeit hilft auch beim Ausführen von Tricks wie z.B. Sprüngen. Eine Welle für Skimboards ist nicht das gleiche wie eine Surferwelle.
Gewicht des Boarders | Skimboard-Modell | Maße des Skimboards |
< 36 kg (Kinder) | XXS | 114 x 48 cm |
36 – 45 kg | XS | 122 x 49 cm |
45 – 63 kg | S | 130 x 50 cm |
54-72 kg | M | 132 x 51 cm |
63 – 82 kg | ML | 133 x 51,5 cm |
73 – 91 kg | L | 133 x 52 cm |
82 – 100 kg | XL | 134,5 x 53 cm |
91 – 109 kg | XXL | 137 x 54,5 cm |
Nun wir wissen, was ein Skimboard ist, wie es funktioniert und wie man ein Board auswählen kann, ist es an der Zeit, sich eins auszusuchen und damit aufs Wasser zu gehen. Im Gegensatz zu einem SUP-Board ist ein Skimboard oft sehr günstig in der Anschaffung und man muss sich mit dem Kauf etwas weniger lang auseinandersetzen, wenn das Board den obigen Kriterien entspricht.
Ich möchte dir schon einmal viel Erfolg mit deinen Skimboard-Abenteuern wünschen. Wenn du deine Erfahrungen teilen möchtest oder sogar Fotos hast, die ich verwenden darf, würde ich mich sehr darüber freuen!
Hast du schon einmal auf einem Skimboard gestanden? Wie war deine Erfahrung, und planst du, das öfter zu tun? Lass es mich in den Kommentaren wissen!
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